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Eine Investition in die Zukunft – warum eine Coaching-Ausbildung zum lebenslangen Lernen befähigt

Sich permanent weiterzuentwickeln und sich neue Fähigkeiten anzueignen, wird in der heutigen schnelllebigen, globalen und immer stärker digitalisierten Welt schon fast erwartet. Was aber hat diese Anforderung genau mit Coachingzu tun? Mehr als man auf den ersten Blick meint.

von Sonja Kupferschmid

Die Arbeitswelt 4.0 fordert neue Kompetenzen und ein grosses Verständnis für zukunftsdeutende Arbeitsstrukturen, worin der Mensch als Individuum mit seinen persönlichen Stärken ins Zentrum rückt. Doch nicht nur das einzelne Arbeitssetting verändert sich, sondern die ganze Arbeitswelt entwickelt sich hin zu steigender Geschwindigkeit, zunehmender Unsicherheit, wachsender Komplexität und vielfältiger Mehrdeutigkeit – kurz gefasst die VUCA-Welt. Als Begleitungsperson kennt man die Auswirkungen dieser Veränderung und kann mit fundierten Methoden und Interventionen Unterstützung bieten, damit der agile Wandel gelingt sowie Kundinnen und Kunden innere Stabilität in Zeiten des Wandels finden.

Um erfolgreich coachen zu können, braucht es zunächst eine unterstützende Grundhaltung, dann ist es wichtig Impulse zu setzen und Ressourcen zu aktivieren, sowie sich selbst und die eigene Arbeit immer wieder zu reflektieren – drei Schritte, die zu einem lebenslangen Lernen befähigen.


Die passende Haltung als erster Schritt

Ob es um die Kommunikation von Führungskräften, um agile Transformationen in Teams oder um die persönliche Life-Balance von Mitarbeitenden geht – ganz im Sinne von "Find your purpose - create your own way", fungieren Begleitungspersonen als Werkzeug zur Gestaltung eines individuellen Lösungsweges. Mit einer lösungs- und ressourcenorientierten Haltung stärken Sie das Wohlbefinden ihrer Kundinnen, optimieren die Kommunikation in Teams sowie die Innovationsfähigkeit ganzer Unternehmen. Das Praktizieren professioneller Begleitungsarbeit erfordert eine fundierte Aus- und Weiterbildung. Um erfolgreich coachen zu können, benötigt man zunächst eine sehr gute Selbstkenntnis. Das bedingt in den meisten Fällen, dass man sich in einem ersten Schritt auf eine intensive, oftmals herausfordernde und manchmal auch schmerzhafte Reise begibt. Am Ende dieses spannenden Entwicklungsprozesses weiss man viel besser, wer man ist und welche Werte, Erfahrungen und Vorstellungen Einfluss auf das eigene Handeln nehmen. Die Entwicklung einer Coachinghaltung ist daher die Grundlage für jeden weiteren Entwicklungsschritt, die Bedingungen dafür sind Offenheit sich selbst zu reflektieren und sich persönlich weiterzuentwickeln.

Impulse setzen und Ressourcen aktivieren

In einem zweiten Schritt erlernt man anschliessend über verschiedene Methoden und Techniken die eigentliche Arbeit als Coach und betriebliche/r Mentor/in. Menschen mit einer Coachinghaltung zu begleiten bedeutet, dass man Impulse setzt, Perspektivenwechsel ermöglicht und seine Kunden möglichst ohne Bewertungen auf ihren Wegen begleitet. Es bedeutet auch, dass man gezielt mit den Ressourcen der Kundinnen arbeitet. Diese müssen oftmals erst aktiviert werden, bevor sich die Kunden anschliessend selbst auf ihren persönlichen Wegen Hilfe und Unterstützung geben können. Prozessführungs-Know-How, Fragetechniken und das Ermöglichen von Perspektivenwechseln werden Teil des methodischen Rucksacks. Die erlernten Methoden, Techniken und die aufgebaute Coachinghaltung werden in die Praxis umgesetzt und vertieft.

Exkurs: Digitalisierung im Coaching

Die Digitalisierung macht auch vor uns Begleitungspersonen nicht halt. Die Bedürfnisse der Kundinnen verändern sich dadurch laufend, was sich einerseits in den Themen, welche im Fokus stehen zeigen – so beschäftigen sich heute viele mit dem Erwartungsmanagement innerhalb ihres Teams oder mit einer gelingenden Kommunikation im Homeoffice. Andererseits entwickeln sich dadurch auch die Erwartungen und Anforderungen an einen Coach weiter. So hat beispielsweise der Wunsch nach digitalem Coaching stark zugenommen, was für Begleitungspersonen eine Auseinandersetzung mit den entsprechenden Kompetenzen bedeutet. Aufbauend auf fundiertem Wissen in der Einzelbegleitung im analogen Setting, erweitern Coaches ihre Coachingkompetenz, um auch wirkungsvolle digitale Begleitungen anzubieten. Grundsätzlich sind es im Online-Coaching und im Präsenz-Coaching die gleichen Wirkfaktoren, welche zu einer gelingenden Begleitung beitragen. Im digitalen Setting zeigen sich jedoch Unterschiede, welche auch für geübte Coaches eine neue Herausforderung darstellen, beispielsweise welche spezifischen Auftrittskompetenzen gefragt sind und wie man online professionell Beziehung gestaltet.

Reflexion

Der letzte Schritt in der Ausbildung zum Coach und zum betrieblichen Mentor liegt in der Durchführung von weiteren Begleitungen und deren Reflexion. Der Fokus liegt dabei auf der Entdeckung des eigenen Entwicklungspotentials, das heisst, es geht darum zu erkennen, was man als Begleitungsperson bereits gut kann und wo es gilt weiter zu üben und zu reflektieren. Ziel ist es, dass der Methodenrucksack, die Fragetechniken und das Prozessführungs-Know-How weiter gefestigt sowie auf verschiedene Settings angewendet werden. In Lehrsequenzen und Intervisionsgruppen wird die Selbstreflexion zudem durch Gegenüberstellung mit der Fremdwahrnehmung gefördert und gleichzeitig der Entwicklungsprozess als Coach und betrieblichen Mentor fortgesetzt.

Lebenslanges Lernen
Indem diese drei Schritte durchlaufen werden, erweitert man nicht nur seine Selbstkenntnis, sondern öffnet auch seine Perspektiven. In der Arbeit mit Kunden lernt man immer wieder neue Ansichten, Meinungen und Einstellungen kennen, die das Verständnis für das Gegenüber und für unterschiedliche Situationen unterstützen. Durch das Entwickeln und Verinnerlichen einer Coachinghaltung kann man dadurch tagtäglich auf neue Einsichten stossen, die einen selber immer wieder herausfordern und die Chancen sind, um seine eigene Perspektive zu erweitern. Das grundsätzliche Interesse an Menschen und die Neugier legen den Grundstein dafür, dass man als ausgebildeter Coach und betrieblichen Mentor nicht stehen bleibt, sondern sich stetig weiterentwickelt.


Autorin: Sonja Kupferschmid

Ist beim Coachingzentrum Olten – dem Kompetenzzentrum für Coaching, betriebliches Mentoring, Supervision und Resilienztraining – in der Geschäftsführung tätig und hat sich beim Auf- und Ausbau des Weiterbildungsangebotes vertieft mit dem Thema Verhaltensveränderungen auseinandergesetzt.

 

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