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Ab wann ist man von hier?
IZB-Literaturtipp im August 2021
In der Schweizer Gesellschaft gibt es eine immer grössere Tendenz, Hierarchien zwischen Schweizerinnen und Schweizern herzustellen. Man schafft künstliche Kategorien und versucht, sie gegeneinander auszuspielen: die «richtigen» Schweizer gegen die «Papierlischweizer». Die, die «legitim» sind. Und die anderen, die «Eingebürgerten».
Ada Marra, eingebürgerte Migrantentochter, plädiert dafür, dass es unendlich viele Möglichkeiten gibt, Schweizer zu sein – und dass sie alle statthaft sind. Gerade auch dann, wenn man zusätzlich ein anderes Land liebt.
Der Essay erzählt von Zugehörigkeit und Identität, von Gefühlen und Verstand. Marras Text überzeugt durch Klarheit der Analyse und durch die Schilderung ihrer persönlichen Geschichte. Es wird deutlich: Marra ist Schweizerin und sie hat eine Geschichte, die sich in die Geschichten tausender Migrantenkinder der Schweiz einreiht.
Ada Marra, 1973 in Lausanne geboren, ist Tochter italienischer Einwanderer. Als SP-Nationalrätin engagiert sie sich für Integration und erleichterte Einbürgerung der dritten Generation.
Ab wann ist man von hier? – Ada Marra (2019)
Zytglogge Verlag, Bern
73 Seiten, Taschenbuch, ca. 17 Franken